Geschichte der Rotunde

Die Rotunde in Wien war ein gigantischer Kuppelbau – eine Stahlkonstruktion, teilweise verkleidet mit Holz und Gips – die anlässlich der Weltausstellung 1873 im Wiener Prater gebaut wurde. Sie wurde nicht weit von der Rotunden Apotheke entfernt errichtet, etwa dort, wo heute die Wirtschaftsuniversität steht. Ihre Kuppelhöhe betrug 84 Meter, der Basisdurchmesser 108 Meter. Zur Zeit ihrer Errichtung war sie somit die größte Kuppel der Welt und ihre Konstruktion eine architektonische Meisterleistung, der Weltausstellung würdig.

Der kreisrunde Zentralbau war umgeben von vier 190 Meter langen Galerien, die in die vier Himmelsrichtungen verliefen. Der Innenraum hatte eine Fläche von etwa 8.000 Quadratmeter und diente während der Weltausstellung als zentraler Treffpunkt für Besucher und offizielle Anlässe. Auch österreichische und deutsche Ausstellungen fanden darin ihren Platz. Erreicht werden konnte sie etwa über die Hauptallee oder die Ausstellungsstraße, einer kaiserlichen Prachtstraße. Hier erinnert bis heute an der Fassade der Rotunden Apotheke in der Ausstellungsstraße 53 eine Stuckatur an die Silhouette dieses beeindruckenden Bauwerks.

Am 1. Mai 1873 fand in dem noch unfertigen Gebäude die Eröffnung für die Weltausstellung statt. Das weitere Schicksal des Prachtbaus verlief nach der Weltausstellung leider weniger schön. Durch die wirtschaftlich schlechte Lage im ausgehenden 19. Jahrhundert fehlten die finanziellen Mittel einerseits für den geplanten Abriss und entsprechend auch für die Erhaltung des Gebäudes. Im Jahre 1937 schließlich fiel die Rotunde einem Großbrand zum Opfer.

Geschichte der Rotunde

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