Zusammensetzung:
Crataegus D1, Cactus D1, Iberis amara D2, Spigelia D2, Kalium carbonicum D3.
Anwendung:
Angina pectoris.
Eigenschaften und Wirksamkeit:
Schmerzen, die im Bereich der Herzgegend lokalisiert werden, sich bei Belastung und Aufregung verstärken, oft ausstrahlenden Charakter besitzen (meist in den linken Arm) und häufig mit Angst verbunden sind, werden auch durchaus allgemein ohne exakte medizinische Abklärung als „Angina pectoris“ bezeichnet. Der Übergang von leichten sogenannten funktionellen zu heftigen manifesten Beschwerden ist sicherlich ein fließender. Die Tatsache der oft wechselnden Beschwerden von durchaus heftigem Charakter mit oft langen beschwerdefreien Intervallen eröffnet die Möglichkeit der therapeutischen Beeinflussung in diesem funktionellen Bereich.
Homöopathische Arzneimittel mit ihrem regulativen Charakter können im System Herz, Herzleitung, Herzkranzgefäße, Blutdruck und nervöse Erregbarkeit steuernd einwirken. Nicht die isolierte Wirkung, z.B. nur an den Herzkranzgefäßen, steht als vermutete Ursache der Störung im Vordergrund, sondern die Gesamtsituation, in der sich der Betroffene befindet. Es sind nicht nur die Beschwerden, es ist auch die Angst vor den Beschwerden - wie überhaupt die Angst untrennbar mit allen Störungen, die sich am Herzen abspielen, verknüpft ist. Durch lange andauernde Einwirkung dieser milden und fördernden Arzneireize kommt es zu einem großen Selbstvertrauen des Patienten und zum Abbau der Spannungsfelder mit erhöhter Labilität. Die Therapie einer Herzstörung soll langsam aufbauend erfolgen und erst schrittweise zu einer notwendigen Intensivierung der Maßnahmen führen. Solange körpereigene Regulationsmechanismen angeregt werden können, kann es zu einer Eigenertüchtigung des Organs kommen. Gerade in letzter Zeit ist die Trainierbarkeit des Herzens, auch des kranken Herzens, und die Besserung dadurch zu einem allgemeinen Wissens- und Behandlungsgut geworden.
Homöopathische Arzneimittel haben den Vorzug, dass sie ohne Toxizität (Giftwirkung) in dieser Richtung einwirken und oft beachtliche Besserungen erzielen können. Nicht immer sollen herzkranzgefäßerweiternde Mittel und Digitalis die ausschließlichen Mittel der Wahl sein, wenn es um Herzbeschwerden und Herzschwäche geht. Gerade durch einen schrittweise vorsichtigen Aufbau der Therapie wird häufig auch ein wesentlich besseres Ansprechen und Verkraften einer eventuell notwendigen Digitalis-Therapie beobachtet und kann ohne weiteres simultan dazu weiter verabfolgt werden.
Die Einsicht in den komplexen Wirkbereich der einzelnen Arzneimittel ist für die Mittelwahl richtungweisend.
Crataegus, der Weißdorn, das bekannteste Herzmittel in der Naturheilmedizin, besitzt seine Wirkung sowohl an den Herzkranzgefäßen wie auch am Herzmuskel. Weiters wirkt es im Blutdruckbereich, wo es sozusagen als Blutdruckregulator in der Lage ist, hohen Druck zu senken und niederen zu heben, und in beruhigender Weise im Nervenbereich. Alle diese Wirkungen entfaltet es in milder Weise, sodass es für eine Dauertherapie und auch als Unterstützung einer eventuellen Digitalis-Therapie bestens geeignet ist.
Cactus grandiflorus (Selenicereus g.), die Königin der Nacht, kommt zum Einsatz wegen seiner Hauptbeziehung zu den Herzkranzgefäßen mit einer mild tonisierenden Wirkung auf den Herzmuskel; es sind oft die heftigen, anfallsartigen, in den linken Arm ausstrahlenden Beschwerden, verbunden mit Angst, denen nachhaltige Besserung und Verschwinden der Anfälle folgt.
Iberis amara, die Schleifenblume, stellt dort eine wertvolle Arznei in der Homöopathie dar, wo es zu Rhythmusstörungen am Herzen mit auffallender Schwäche und stechenden Herzschmerzen gekommen ist, und wenn das Gemüt unruhig und reizbar ist.
Spigelia, das Wurmkraut: Die Verordnung dieser pflanzlichen Arznei stützt sich auf die Herzwirkung, wobei ebenfalls stechende Schmerzen, Ausstrahlung in den linken Arm und Pulsirregularität vorhanden sein können.
Kalium carbonicum, spielt aufgrund seiner konstitutionellen Beziehung zur Verzagtheit, Erregtheit und Schreckhaftigkeit eine besondere Rolle in der Therapie von Herzbeschwerden. Jede Aufregung der so leicht erregbaren Menschen löst erneut Beschwerden aus. Weiters besitzt Kalium in diesem Zusammenhang seine Bedeutung im Wasserhaushalt, wo es mit der Schwellung der Gewebe in Verbindung gebracht werden kann. Kalium kann immer vorrangig und unterstützend bei jeder Herztherapie zum Einsatz kommen.
Durch diese zusammengefügten Arzneimittel und ihre Wirkkomponenten besteht eine wirksame Möglichkeit in der Behandlung von Herzbeschwerden und auch Herzschwächen, die ja meist untrennbar miteinander verbunden sind, sei es bei einem sogenannten Altersherz oder aber bei einem Zustand nach Herzschädigungen und Herzentzündungen. Durch die langsam einsetzenden Arzneireize kann oft auch über lange Zeit eine weitgehende Besserung der Beschwerden erreicht werden. Der ganze Mensch als Leidender, nicht nur die Schmerzen im Organbereich, wird in dieser Therapieform mit eingeschlossen behandelt.
Nebenwirkungen:
Bisher keine bekannt.
Dosierung:
Akut ¼-stündlich 20 Tropfen, vorbeugend 3-mal täglich 20 Tropfen. Vor Gebrauch schütteln!
Allgemeiner Hinweis:
Homöopathische Tropfen sollen möglichst unverdünnt, wenn möglich auf die Zunge direkt, eingenommen werden, da diese über die Mundschleimhäute resorbiert werden. Falls der Geschmack zu scharf ist, kann man die abgezählten Tropfen in einem Glas mit einigen Tropfen Wasser verdünnen. Falls es nicht anders angegeben ist, sind homöopathische Tropfen immer nüchtern, d. h. vor dem Essen, einzunehmen.
Aus pflanzlichen und anderen natürlichen Produkten, in höherer Konzentration kann es auf Grund von Temperaturschwankungen und anderen Lagerbedingungen zur Trübung und leichten Niederschlägen kommen, die auf die Wirksamkeit keinen Einfluss haben.
Besondere Warnhinweise zur sicheren Anwendung:
Diese Arzneispezialität enthält ca. 66,9 Vol.% Alkohol und darf Alkoholkranken nicht gegeben werden. Für Kinder sollten die abgezählten Tropfen mit etwas Wasser (2-3 Esslöffel) verdünnt werden. Schwangerschaft und Stillperiode: Über die Verabreichung während der Schwangerschaft und Stillperiode entscheidet der Arzt. Bei ersten Anzeichen von Nebenwirkungen ist eine ärztliche Beratung erforderlich.
Arzneimittel sorgfältig aufbewahren! Vor Kindern sichern!